Tübingens vielfältige Kulturlandschaft

Die Kunsthalle Tübingen ist ein international bekanntes Haus für Wechselausstellungen. Sie hat sich auf die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert und zeigt dazu thematische Ausstellungen. Spezielle Führungen und Angebote richten sich an Familien, Kinder, Senioren und Seniorinnen und Unternehmen. Als thematischen Stadtrundgang bietet der Tübinger Kunstpfad die Möglichkeit, rund 100 Kunstwerke in den Gassen, in Parks und auf Plätzen zu entdecken. Ob Brunnen oder Graffiti, Plastik oder Relief: Der Kunstpfad macht aus dem Stadtgebiet Tübingens eine große Galerie.

Die Universität Tübingen prägt auch die Museumsszene: So beherbergt das Museum der Universität Tübingen (MUT) auf Schloss Hohentübingen gleich mehrere bedeutende Museen. Die Ethnologische Sammlung zeigt wertvolle Artefakte aus dem Pazifik, insbesondere der Südsee, das Museum Weltkulturen präsentiert die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten ältesten Kunstwerke der Menschheit: Tierfiguren, Flöten und Schmuckstücke aus Mammut-Elfenbein und Knochen, die in der letzten Eiszeit vor circa 40.000 Jahren geschnitzt wurden.

Auf die Spuren der Stadtgeschichte können sich Interessierte im Stadtmuseum inmitten der historischen Altstadt begeben – daneben bietet es spannende Sonderausstellungen und zahlreiche Workshops und Veranstaltungen für die ganze Familie. Im Kloster und Schloss Bebenhausen erfahren Besucher und Besucherinnen mehr zum Klosterleben der Zisterzienser. Idyllisch im Schönbuch gelegen, ist die mittelalterliche Klosteranlage fast vollständig intakt geblieben. Im 18. und im 19. Jahrhundert übernahmen die württembergischen Herrscher das Kloster und bauten einen Teil davon zum Jagdschloss aus. Hier lebte nach dem Ende der Monarchie das letzte Königspaar. Bei einer Führung erhalten Besucher und Besucherinnen Einblick in die Privatgemächer der Könige, den Grünen und Blauen Saal sowie Hirschgang und Rauchersalon.

Tübingen ist auch eine Stadt der Literatur und Bücher, hier lebten bedeutende deutsche Dichter wie Hölderlin, Uhland und Hesse. Der Tübinger Literaturpfad als thematischer Stadtrundgang macht ihr Wirken lebendig und verbindet 40 literarische Orte in der Universitätsstadt – beispielsweise das Hesse-Kabinett im Antiquariat Heckenhauer. Dort gibt es Einsicht in die frühen Schaffensjahre des späteren Nobelpreisträgers Hermann Hesse. Hier verbrachte der Dichter seine Lehrjahre als Buchhändler. Auch der Hölderlinturm als letztes Domizil des gleichnamigen Dichters ist heute ein Museum. Zudem feiern besondere Veranstaltungen in Tübingen die Literatur: Alle zwei Jahre findet das Tübinger Bücherfest statt, die Stadtbücherei begeht eine Kinder- und Jugendbuchwoche, und die jährliche Tübinger Poetik-Dozentur versteht sich als Forum der kulturellen Begegnung mit herausragenden internationalen Autoren.

Tübingen ist auch bekannt für seine darstellende Kunst: Die Jazz- und Klassiktage im Oktober, das RACT! Festival, die Schlosshofkonzerte und die Sommerkonzerte im Kloster Bebenhausen sind einige der Highlights. Auch Theater und Kinos gibt es hier einige, darunter das Landestheater Tübingen (LTT), das Institut für theatrale Zukunftsforschung (ITZ) und das Harlekin Theater. Jährlich findet ein Open-Air Sommertheater statt. Neben dem großen Kino Museum gibt es noch das Programmkino Atelier, es ist Café und Kino in einem. Mehrere Filmfestivals sind hier beheimatet. Eine große Bandbreite an Filmen aus der gesamten Frankophonie bieten seit 1984 die Französischen Filmtage Tübingen-Stuttgart: Mit rund 80 Filmen gilt es als das zweitgrößte frankophone Filmfestival in Europa.